Ein Wiegenlied (auch Schlaf- oder Gutenachtlied) ist eine Variante des Abendliedes, das vorwiegend Kindern vor dem Einschlafen vorgesungen wird. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es eine ruhige und einschläfernde Melodie hat und langsam gesungen wird. | |
Leise zieht durch mein
Gemüt... Leise zieht durch mein Gemüt Liebliches Geläute Klinge, kleines Frühlingslied, Kling hinaus ins Weite. Kling hinaus, bis an das Haus, Wo die Blumen sprießen, Wenn du eine? Rose schaust, Sag, ich laß sie grüßen. Heinrich Heine |
Abend wird es wieder, Über Wald und Feld Säuselt Frieden nieder Und es ruht die Welt. Nur der Bach ergießet Sich am Felsen dort, Und er braust und fließet Immer, immer fort. Und kein Abend bringet Frieden ihm und Ruh, Keine Glocke klinget Ihm ein Rastlied zu. So in deinem Streben Bist, mein Herz, auch du: Gott nur kann dir geben Wahre Abendruh. |
Abends, will ich
schlafen gehn, Vierzehn Engel um mich stehn: Zwei zu meinen Häupten, Zwei zu meinen Füßen, Zwei zu meiner Rechten, Zwei zu meiner Linken, Zweie, die mich decken, Zweie, die mich wecken, Zweie, die mich weisen, Zu Himmels-Paradeisen. *** When at night i go to sleep Fourteen angels watch do keep Two my head are guarding Two my feet are guiding Two are on my right hand Tow are on my left hand Two who warmly cover Two who oe'r me hover Two to whom 'tis given, To guide my steps to Heaven |
1. Der Mond ist
aufgegangen, Die goldnen Sternlein prangen Am Himmel hell und klar; Der Wald steht schwarz und schweiget, Und aus den Wiesen steiget Der weiße Nebel wunderbar. 2. Wie ist die Welt so stille, Und in der Dämmrung Hülle So traulich und so hold! Als eine stille Kammer, Wo ihr des Tages Jammer Verschlafen und vergessen sollt. 3. Seht ihr den Mond dort stehen? Er ist nur halb zu sehen, Und ist doch rund und schön! So sind wohl manche Sachen, Die wir getrost belachen, Weil unsre Augen sie nicht sehn. 4. Wir stolze Menschenkinder Sind eitel arme Sünder Und wissen gar nicht viel; Wir spinnen Luftgespinste Und suchen viele Künste Und kommen weiter von dem Ziel. 5. Gott, laß uns dein Heil schauen, Auf nichts Vergänglichs trauen, Nicht Eitelkeit uns freun! Laß uns einfältig werden Und vor Dir hier auf Erden Wie Kinder fromm und fröhlich sein! 6. Wollst endlich sonder Grämen Aus dieser Welt uns nehmen Durch einen sanften Tod! Und, wenn Du uns genommen, Laß uns in Himmel kommen, Du unser Herr und unser Gott! 7. So legt euch denn, ihr Brüder, In Gottes Namen nieder; Kalt ist der Abendhauch. Verschon uns, Gott! mit Strafen, Und laß uns ruhig schlafen! Und unsern kranken Nachbar auch! |
Schlaf, Kindlein,
schlaf, Der Vater hüt die Schaf, Die Mutter schüttelts Bäumelein, Da fällt herab ein Träumelein. Schlaf, Kindlein, schlaf! Schlaf, Kindlein, schlaf, Am Himmel ziehn die Schaf, Die Sternlein sind die Lämmerlein, Der Mond, der ist das Schäferlein, Schlaf, Kindlein, schlaf! Schlaf, Kindlein, schlaf, Christkindlein hat ein Schaf, Ist selbst das liebe Gotteslamm, Das um uns all zu Tode kam, Schlaf, Kindlein, schlaf. Schlaf, Kindlein, schlaf, so schenk ich dir ein Schaf Mit einer goldnen Schelle fein, Das soll dein Spielgeselle sein, Schlaf, Kindlein, schlaf! Schlaf, Kindlein, schlaf, und blök nicht wie ein Schaf, Sonst kömmt des Schäfers Hündelein Und beißt mein böses Kindelein, Schlaf, Kindlein, schlaf. Schlaf, Kindlein, schlaf, Geh fort und hüt die Schaf, Geh fort, du schwarzes Hündelein, Und weck nur nicht mein Kindelein, Schlaf, Kindlein, schlaf.[2] Varianten [Bearbeiten] Schlaf, Kindlein, schlaf. da draußen steht ein Schaf; Ein Schaf und eine Bunte Kuh; mein Kindlein mach die Äuglein zu. Schlaf, Kindlein, schlaf. |
Wer hat die schönsten
Schäfchen? Die hat der goldne Mond, der hinter unsern Bäumen am Himmel droben wohnt. Er kommt am späten Abend, wenn alles schlafen will, hervor aus seinem Hause zum Himmel leis und still. Dann weidet er die Schäfchen auf seiner blauen Flur, denn all die weißen Sterne sind seine Schäfchen nur. Sie tun sich nichts zuleide, hat eins das andre gern, und Schwestern sind und Brüder da droben Stern an Stern. Und soll ich dir eins bringen, so darfst du niemals schrein, musst freundlich wie die Schäfchen und wie ihr Schäfer sein. |
Kindlein mein schlaf
doch ein Weil die Sternlein kommen Und der Mond kommt Auch schon wieder angeschwommen Eia eia Wieglein mein Schlaf mein Kindlein Schlaf nun ein Kindlein mein schlaf nun ein Vöglein fliegt vom Baume Fliegt geschwind zu meinem Kind Singt ihm vor im Traume Eia eia Wieglein mein Schlaf mein Kindlein Schlaf nun ein |
1. Still, still, still,
weil’s Kindlein schlafen will! Maria thuat es niedersingen, Ihre keusche Brust darbringen. Still, still, still, weil’s Kindlein schlafen will. 2. Schlaf, schlaf, schlaf, mein liabes Kindlein, schlaf! Die Engel thuan schön musiziren, Bey dem Kindlein jubelliren, Schlaf, schlaf, schlaf, mein liabes Kindlein, schlaf 3. Groß, groß, groß, die Liab ist übergroß! Gott hat den Himmels-Thron verlassen Und muaß reisen auf der Straßen; Groß, groß, groß, die Liab ist übergroß! 4. Auf, auf, auf, ihr Adams-Kinder auf! Fallet Jesum all zu Füaßen, Weil er für uns d’Sünd thuat büaßen, Auf, auf, auf, ihr Adams-Kinder auf. 5. Wir, wir, wir, thun rufen all’ zu Dir! Thua uns des Himmels Reich aufschliessen, Wenn wir einmal sterben müassen, Wir, wir, wir, thun rufen all zu Dir |